Die Kita Hartmannstraße Ludwigshafen

Ökumenische Fördergemeinschaft Ludwigshafen GmbH

Die Ökumenische Kindertagesstätte Hartmannstraße liegt mitten in einem multikulturellen Altstadt-Quartier der Chemiestadt Ludwigshafen. Die großzügig geschnittene Kita über drei Etagen und unser großes naturnahes Außengelände bieten den Kontrast zu den oft beengten Wohnverhältnissen in Mehrfamilienhäusern und Wohnblocks im Einzugsgebiet. Dazu möchten wir den Kindern, soweit es uns möglich ist, eine Alternative bieten. Sie sollen hier Natur erleben, Bewegungs- und Spielräume haben, die ihren Bedürfnissen gerecht werden.

Unser Haus ist schon immer von anderen Kulturen geprägt. Zuerst, vor über 40 Jahren, waren wir die Kita für griechische Kinder im Stadtteil. Inzwischen haben wir vor allem Familien mit bulgarischen, türkischen und italienischen Wurzeln und weiteren 25 Herkunftsländern und Sprachen. Auch das Team bildet diese Mehrsprachigkeit ab: 19 von 25 Mitarbeitenden sprechen mindestens zwei Sprachen fließend.
Das Hauswirtschaftsteam umfasst drei Kräfte, eine Ganztagsstelle und zwei Kräfte in Teilzeit. Das pädagogische Team ist mit 16 Vollzeitstellen in der Betriebserlaubnis berechnet. Hier arbeiten zehn pädagogische Fachkräfte in Vollzeit, acht in Teilzeit, dazu kommen zwei Jahres-Praktikantinnen und derzeit eine Vertretungskraft.

Wir betreuen insgesamt 101 Kinder. Es stehen 57 Ganztagesplätze, 34 Teilzeitplätze sowie 10 Krippenplätze zur Verfügung. Im Kita-Bereich betreuen wir in drei Regelgruppen jeweils 22 Kinder sowie in einer Vorschulgruppe 25 Kinder im Jahr vor der Einschulung. Die Kindertagesstätte ist im Ganztagesbereich täglich zehn Stunden geöffnet, Teilzeitkinder werden ab dem 1. Juli 2021 von 8:00 bis 15:00 Uhr betreut. Wir gestalten die pädagogische Arbeit in den Schwerpunktbereichen Rollenspiel, Konstruktion, Kunstatelier und in den Funktionsräumen Bewegungsraum, Bücherstube, Holzwerkstatt, sowie dem naturnahen Außengelände.

Unsere Leitsätze

  • Wir möchten Orientierung geben und unser christliches Profil und Menschenbild zeigen.
  • Wir sagen damit wer wir sind, was wir tun und warum wir es tun.
  • Wir treten ein für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung.
  • Wir fördern die Wertschätzung unter den Kulturen, Nationen, Religionen und sozialen Schichten:
  • Jedes Kind ist willkommen und wird in seiner Einzigartigkeit angenommen, gestärkt, gefördert und begleitet. Wir treten ein für eine Kultur der Toleranz und des Dialogs.

Erste Infos zu medienBUNT-rlp gab es über die Fachberatung des Diakonischen Werks. Das Projekt wurde vorgestellt und von Anfang an reizte uns die technische und organisatorische Unterstützung sowie die versprochene technische Ausstattung. Besonders gefiel uns, dass das Haus der Medienbildung am Projekt beteiligt ist, denn es ist in Ludwigshafen, ganz in der Nähe von uns, und es gab schon einige gemeinsame Projekte und Vernetzungen. Wir hatten auch schon von anderen Kitas gehört, dass die Schulungen im Haus der Medienbildung sehr aktuell und individuell sind. Das hat sich so auch in der Praxis gezeigt. 

Die Themenvielfalt der virtuellen Stammtische von Datenschutz hin zu Medienkompetenz, von technischem Support, Versicherungsfragen und dem wiederkehrenden Thema Inklusion war sehr bereichernd. Die große Menge an Input können wir nach und nach aufarbeiten und in der Praxis erproben.

Den Eltern-Beirat haben wir von Anfang an beteiligt und nach den zwei Schulungstagen im Juni 2022 über den aktuellen Stand informiert. Mitte November fand bei uns in der Kita ein Eltern-Nachmittag in Zusammenarbeit mit dem Haus der Medienbildung statt. An dem Termin haben wir Projekt medienBUNT-rlp vorgestellt, Praxisbeispiele aus der Fortbildung und aus der Kita gezeigt, Tipps zur Mediennutzung vermittelt, die Technik vorgestellt und Eltern aufgefordert, sich an der Online-Befragung, die im Rahmen der Evaluation stattfand, zu beteiligen. Zur Gestaltung des Eltern-Nachmittags war es hilfreich, dass wir viele Vorgaben und Bausteine von den Projekt-Verantwortlichen erhalten haben und diese individuell besprechen konnten.

Es wäre wünschenswert, dass alle Kolleginnen und Kollegen aus der Vorschule an Schulungen und Stammtischen teilnehmen können, da Fluktuation und Krankheit immer wieder eine Übergabe nötig machen. Zudem sind die Vorträge, z. B. von Prof. Dr. Aufenanger, sehr anschaulich und verständlich und für alle Teammitglieder wichtig. Insbesondere die Themen sinnvolle Mediennutzung, Auswahl von Apps und kindersichere Geräte wären auch für Eltern toll. 

Um digitale Medien in den Alltag in Kitas zu integrieren braucht es Zeit und passende Anleitung sowie klare Regeln und intensive Einarbeitung aller Mitarbeitenden, um den Nutzen voll auszuschöpfen.

Zwei Kolleginnen und Kollegen, die bei den ersten Schulungen dabei waren, brachten die Projektinhalte ins Team. Schnell haben sich weitere begeisterte interessierte sowie technikaffine Teammitglieder gefunden, die die Inhalte in ihre Gruppen transportiert haben. Die Kinder konnten erste Erfahrungen mit den Tablets sammeln und spielerisch den Umgang damit erlernen. Kleinere Projekte entstanden. Die Kinder waren sehr kreativ, so zum Beispiel bei der Gestaltung von Dokumentationen der Ausflüge oder bei der Präsentation des richtigen Umgangs mit den Geräten. Auch erste Elterninformationen wurden mithilfe der Tablets sehr anschaulich als Cartoon gestaltet.

Die Kinder gehen ohne Vorbehalte mit den Geräten um. Fast alle wissen, wie sie Apps aufrufen oder Fotos machen können. Unsere Herangehensweise brachte den Kindern neues Wissen: Ein- und Ausschalten oder auch das Gerät mit dem Ladekabel verbinden waren für die Kinder neue Aufgaben, die wir systematisch erarbeitet hatten.
Wir beobachten, dass die Kinder immer in Lerngemeinschaften mit den Tablets arbeiten und sich Schwerpunktgruppen bildeten. Einige beschäftigten sich mit der Wald-App und den Geräuschen, andere Gruppen probierten die Steuerung des Roboters intensiv aus. Der Austausch über diese gemeinsamen Aktivitäten, das Absprechen über die Spieldauer und das Wechseln der Rollen ist eine Bereicherung für die Bereiche Sozialverhalten, Sprache, Feinmotorik und auch teilweise, wenn das Warten zu lange dauert, für die Schulung der Frustrationstoleranz.

Wir hatten und haben Schwierigkeiten beim Verbindung und Überspielen der Inhalte auf Windows-Geräte sowie beim Einsatz des Apple TV. Dazu werden im Haus der Medien oder bei den virtuellen Stammtischen individuelle Nachschulungen zu unseren Themen konzipiert und wir hoffen, diese Stolperstellen bald überwinden zu können. 

Wir werden weiterhin das Tablet intensiv für die Arbeit an den Portfolios der Kinder einsetzen, gerade durch das Fotografieren zeigen die Kinder, wo ihre Wahrnehmungs-Schwerpunkte sind, was ihnen wichtig ist und was sie gern auf Bildern festhalten möchten.  

  • Ein Ausflug in den Wildpark stand als Projekteinheit „Fotografieren“ ganz im Zeichen der Wahrnehmungsschulung im Bereich Fokussieren. Die Kinder wählten dann aus den vielfältigen Fotos, die für sie passenden zur Dokumentation aus und ergänzten ihre Portfolio-Ordner damit.
    Die Malaktion für eine Ausstellung wurde fotografiert und somit konnten die Gemälde der Kinder zeitgleich bei uns und in der Galerie ausgestellt werden.
  • Zum Erforschen von Naturphänomen möchten wir das Mikroskop und das Endoskop noch häufiger einsetzen, denn so erleben die Kinder die Vielfalt der Schöpfung noch intensiver. 
  • Zudem planen wir die gezieltere Beratung von Eltern hinsichtlich guter Apps und zum Thema Mediennutzung.

Besonders freuen wir uns auf den weiteren Austausch mit unserer Partner-Kita im Projekt, der KTS Wattstraße. Da wir beim selben Träger, der Ökumenischen Fördergemeinschaft Ludwigshafen, sind und mit demselben IT-Berater arbeiten, haben wir unsere Anmeldung beim Apple-Schulbereich koordiniert und können die Apps dann so auch zusammen nutzen.

Zudem werden wir im Jahr 2023 im Rahmen des Projekts medienBUNT-rlp auch mit der uns schon sehr verbundenen Grundschule, der Gräfenauschule, im neuen Themenfeld Mediennutzung zusammenarbeiten. Wir sind sicher, dass das spannend und bereichernd wird.